Meine ProjekteĀ
Physiotherapie in Lesotho
Liebe Freunde des Lesotho-Physioprojektes,
mit grosser Freude schreibe ich euch aus Thaba-Tseka im Hochland von Lesotho. Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause konnte ich wieder vor Ort tƤtig sein.Ā
Vier Wochen war ich unterwegs und unterrichtete in zwei SpitƤlern und drei Gesundheitszentren. Am Krankenbett, in der Physiotherapie-Abteilung oder in der Begegnung mit Ƥlteren Bewohnerinnen von Altersheimen lehrte ich die ausgebildeten Physiotherapie-Assistentinnen in der praktischen Arbeit. Lernen durch tun, lernen durch dabei sein und lernen miteinander ist der Weg zu mehr Kompetenz und SelbststƤndigkeit.Ā
Wir unterrichteten auch Dorf-Gesundheits-Arbeiterinnen und einheimische Heiler im Anwenden von einfachen Physiotherapie-Behandlungen in der Betreuung von Chronisch-Kranken zu Hause. Diese Kurse sind am Seboche- und Paray-Hospital sehr gut entwickelt, stolz kƶnnen wir auf die zirka 250 Beteiligten sein.Ā
Es war mir eine Freude zu sehen, dass in der Corona-Pause alle Projekte gut weiterliefen und sich erfreulich entwickelt haben. Die Fonds fĆ¼r Seboche und Paray zur UnterstĆ¼tzung von armen Physio-Patienten, was Transport- und Behandlungskosten angeht, haben sich als sehr positiv und notwendig erwiesen. Gerade die Ćrmsten kƶnnen so eine regelmƤssige Therapie besuchen und entsprechende Fortschritte machen.Ā
An beiden SpitƤlern sahen wir auch die behinderten Kinder und Erwachsene die schon Ć¼ber mehrere Jahre betreut werden. Es berĆ¼hrt mich immer wieder zu erfahren wie auch in Ƥrmlichsten VerhƤltnissen, mit wenig Mƶglichkeiten, dennoch erstaunliche Fortschritte machbar sind. Wo ein guter Wille, einfache Massnahmen und Vertrauen vorhanden sind, dĆ¼rfen auch kleine Wunder geschehen.
Ich habe vor im kommenden Jahr weder einen nationalen Kurs zu organisieren. So kƶnnen alle im Bereich Physiotherapie arbeitenden Personen fĆ¼r eine Woche in Paray miteinander lernen und sich austauschen.
Wie schon wƤhrend der Coronazeit gehen die Onlineschulungen weiter. Zweiwƶchentlich produziere ich BeitrƤge zu spezifischen Themen die mir von den Physiotherapie-Assistentinnen zugesandt werden. So sind wir nahe an den alltƤglichen BedĆ¼rfnissen, und die konkrete Praxis hilft uns mehr Wissen und ausgefeiltere praktische FƤhigkeiten zu entwickeln.
Am Seboche-Hospital hat die Physiotherapie-Abteilung ein neues Zuhause bekommen. Dieser schƶne grosser Raum wird nun mit unserer Hilfe noch weiter bestĆ¼ckt mit entsprechendem Arbeitsmaterial wie BƤlle, Matten, warme Wickel etc. Mittelfristig ist ein Physio-Center wie in Paray vorgesehen.Ā
Mit Freude komme ich nach Hause, voller EindrĆ¼cke aus Begegnungen mit den Menschen an diesen Orten. Euch allen lieben Dank fĆ¼rs Dabeisein, eure UnterstĆ¼tzung und Treue Ć¼ber so viele Jahre. Es ist nun schon die 14. Reise seit ich wieder regelmƤssig nach Lesotho gehe.
Von Herzen eine schƶne Adventszeit und frohe Festtage.
Kurzbeschrieb des kontinuierlichen WeiterbildungsprojektesĀ
Lesotho, ein kleines Bergland im sĆ¼dlichen Afrika, ist Ziel dieser Initiative. Seit 2007 fĆ¼hre ich jƤhrlich wƤhrend zwƶlf Wochen Unterrichtsveranstaltungen zum Thema āPhysiotherapie und Rehabilitationā durch. Da es im ganzen Land aktuell nur sechs diplomierte Physiotherapeutinnen gibt, wird der grƶsste Teil an Rehabilitationsarbeit, sei es in SpitƤlern oder Gesundheits-Zentren, von angelernten Krankenschwestern ausgeĆ¼bt. Das Lesotho Physiotherapie Projekt kĆ¼mmert sich um die kontinuierliche Weiterbildung dieser diplomierten Physiotherapeutinnen und angelernten Rehabilitations-Arbeiterinnen. In regelmƤssigen nationalen Kursen, Spitalbesuchen und klinischem Unterricht lehre ich praxisnah die notwendigen Behandlungen/AktivitƤten.
Die Initiative sieht vor
- Die kontinuierliche WeiterfĆ¼hrung des Unterricht-Projektes in Lesotho fĆ¼r die nƤchsten drei Jahre.
- Den Erwerb geeigneter Fachliteratur, welche ich jeweils persƶnlich den Weiterbildungs-Teilnehmerinnen abgebe.
- Die Weiterentwicklung und Produktion eines Physiotherapie Leitfadens, der auf die Situation der BergspitƤler abgestimmt ist.
- Die Weiterentwicklung der digitalen Physiotherapie-Datenbank mit Dokumenten, Audio-VortrƤgen und Videodokumentationen die mittels Memory-Stick den Studierenden zur VerfĆ¼gung gestellt werden.
- Die Weiterentwicklung der Ressourcen-Webseite: www.physioinlesotho.ch
- UnterstĆ¼tzung fĆ¼r Rehabilitationsaufenthalte von MĆ¼ttern mit behinderten Kindern und Kosten-Ćbernahme fĆ¼r bedĆ¼rftige Physiotherapie Patienten im Paray und Seboche Hospital.
- Die Ausweitung des Unterrichtes auf die umliegenden Health Centers in der Bergregion Thaba Tseka und Seboche.Ā
- Beratung von SpitƤlern bezĆ¼glich Aufbau eines Physiotherapiezentrums.
- Die WeiterfĆ¼hrung des Vor-Ort-Unterrichtes in den SpitƤlern von Paray, Mamohao, Roma, Seboche und Tsepong.
- Die DurchfĆ¼hrung eines dreitƤgigen Physiotherapie-Workshops am Tsepong Hospital fĆ¼r diplomierte Physiotherapeutinnen.
- Eine Physiotherapie-Anlehre fĆ¼r das Pflegepersonal von vier Altersheimen in Maseru, Hlotse, Qachas Nek und Pitseng.
- Weiterbildungskurse fĆ¼r Gesundheits-Arbeiterinnen am Seboche, Mamohao und Paray Hospital und in den Health Centers von Qachas Nek, St. Francis und Pitseng Mathebeng, um physiotherapeutische Behandlungen in der Heimpflege anwenden zu kƶnnen.
- . Drei-tƤgiger Weiterbildungskurs fĆ¼r 15 Lehr- und Betreungspersonen von vier Institutionen fĆ¼r mehrfachbehinderte Kinder im Norden Lesothos
hier folgt ein slider mit mehreren bildern
Kostendeckung
Das Projekt ist eine private Initiative auf freiwilliger Basis meinerseits und der teilnehmenden Physiotherapie Kolleginnen aus der Schweiz. Private Gƶnner und Gƶnnerinnen und die Stiftung Werner Mosetter unterstĆ¼tzten bis anhin das Vorhaben und so konnten in einem gemeinsamen Effort die jƤhrlichen Ausgaben von ca. 7ā000 Fr. (Reisespesen, didaktisches Material, Transport fĆ¼r Studierende und UnterstĆ¼tzung bedĆ¼rftiger Physiotherapie-Patienten) gedeckt werden.
Mit freundlichen GrĆ¼ssen
Wolfgang Fasser
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Kontoangaben fĆ¼r Spenden
Kontoinhaber: Wolfgang Fasser, Feldstrasse 9, 8750 Glarus
Bank: Glarner Regionalbank, CH-8762 Schwanden
IBAN:Ā CH24 0680 7474 4906 6454 0
SWIFT: RBABCH22807
Bitte vermerken: FĆ¼r Physio Lesotho Projekt
Artikel zu 30 Jahre Lesotho (Link)
Brief aus Afrika (Link)
Youtube Lesotho
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Shalom Klezmer
Vier Instrumente – Vier Menschen – Vier Leidenschaften fĆ¼r eine Musik
Marna Fumarola
LƤsst die Zaubergeige klingen
Michela Munari
streicht das Cello und bezaubert mit ihrer Stimme
Serena Mantini
spielt das Klavier, singt und arrangiert unsere StĆ¼cke
Wolfgang Fasser
lƤsst sein Sopran-Saxofon singen
Aktuell
JƤhrlich sind wir unterwegs in Italien, der Schweiz, in Deutschland und Oesterreich. Wir spielen an kleinen und grossen AnlƤssen und freuen uns an den dabei entstehenden Begegnungen.
Mƶchten Sie uns kontaktieren? Ganz einfach mit einer Mail.: shalomklezmer@gmail.com
Shalom-Klezmer heisst Sie herzlich willkommen
Wir sind ein Klezmermusik- Quartett. Seit mehr als zwanzig Jahren spielen wir die Musik unserer TrƤume. Hochzeiten, Festivals und viele andere AnlƤsse sind unsere SpielplƤtze und wir freuen uns mit unserer lebendigen Musik mit zu gestalten. Besinnliche StĆ¼cke, Tanzmusik und mitreissende Lieder machen uns aus.
Im Folgenden ein Text Ć¼ber eines unserer Konzerte in Deutschland:
DER GANZE TANZ DES LEBENS IN DUR UND MOLL
GƤrtringen: āShalom Klezmerā spielen Benefizkonzert fĆ¼r ein Projekt im afrikanischen Lesotho
Von RĆ¼diger Schwarz
Klezmer, die Musik der osteuropƤischen Juden, verstrƶmt einen eigenwilligen, faszinierenden Zauber. Die Welt der ostjĆ¼dischen Schtetl ist lƤngst versunken, doch ihre volkstĆ¼mlichen KlƤnge gingen um die Welt, saugten sich mit vielen musikalischen EinflĆ¼ssen voll. Klezmer ist Weltmusik im besten Sinne des Wortes. Das Ensemble āShalom Klezmerā bringt bei seinem Gastspiel in der GƤrtringer St.Veit Kirche Weisen, TƤnze, Suiten und Lieder zwischen Freude und Trauer zu Gehƶr.
Piano, Cello, Violine und Klarinette, mehr braucht es nicht um einer Musik zu frƶnen deren Rhythmik und Klangfarben so vƶllig anders sind als die Ć¼berkommene Musik des westlichen Europas. Die entfesselte Dynamik so mancher traditioneller TanzstĆ¼cke der Klezmer-Musik erinnert zuweilen an die mitreissend vulkanartige Energie der Jigs und Reels des keltisch-irischen Folk. Und so spielt sich das Quartett nicht nur einmal in einen euphorischen Rausch hinein. Schnell wird einem klar dass die vier Instrumentalisten den Klezmer leben mit Seele und GefĆ¼hl, mit jeder Kƶrperfaser. So fĆ¼hlt sich der Zuhƶrer wie inmitten einer ausgelassenen, heiter-frƶhlichen Hochzeits- und Festgesellschaft. Mal springt einem das Herz vor Freude Ć¼ber, mal schiesst pure Leidenschaft durch die Adern, zwischendurch zwinkert man sich neckisch zu, dann flattern verliebte Schmetterlinge durch den Bauch, mitunter gewinnt eine leise Wehmut die Oberhand, gibt man sich einer vertrƤumten Sehnsuchtsmelodie hin oder schwelgt Ć¼ber bittersĆ¼sse und zartwiegende Takte in Melancholie.
In St. Veit verabreicht das versierte Ensemble musikalisch den ganzen Kuchen des Lebens, von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrĆ¼bt, freudvoll und leidvoll. Das verlangt den Klezmorim von āShalom Klezmerā einiges ab, schliesslich bestechen die Weisen und TƤnze durch eine atemberaubende, orientalisch-arabesk anmutende Polyrhythmik. Auf geschmeidige, elegische Glissandi folgen feurig-knitze synkopierte und triolische Takte. Ehe man sich versieht, schlƤgt ein empfindsames und feinsinniges Adagio in ein schwindelerregendes Prestissimo, ein eruptives Fortissimo um. Dann flitzt der Bogen nur so Ć¼ber die Saiten der beiden Streichinstrumente, die Finger sausen Ć¼ber die Klarinette.
Neben einer FĆ¼lle an Tempiwechseln changieren viele der vorgetragenen StĆ¼cke zwischen Dur und Moll, was zu den typischen Markenzeichen der Klezmer-Weisen und der chassidischen Melodien zƤhlt. Selbst wenn so eine Suite einmal merklich traurig, seufzend und klagend ans Ohr schleicht, schwingt da doch etwas Trƶstliches, Versƶhnliches und Mutmachendes mit.
Ab und an scheint im Reigen der TƤnze eine Polka, ein Walzer, ein Csardas, gar ein Tango durchzuklingen ā viele EinflĆ¼sse bereichern die jĆ¼dische Volksmusik aus Osteuropa. Dicht am Puls des alltƤglichen Lebens, nah am Wasser menschlicher GefĆ¼hle, aber auch der religiƶsen Praxis gebaut, fƤngt Klezmer-Musik viele Stimmungen und Geschichten ein. In erheiternder RegelmƤssigkeit sitzt dem Quartett der Rhythmus-Schalk im Nacken, etwa beim kessen und kecken āKatzensprungā oder der sich schnippisch wiegenden Weise āAls der Rebbe lachtā mit ihren gewitzt-charmanten vokalen Lautmalereien. PopulƤre Klassiker, die sich lƤngst in das kollektive, internationale musikalische GedƤchtnis eingegraben haben, dĆ¼rfen an so einem Abend nicht fehlen.
Mit im GepƤck findet sich das beliebte hebrƤische Volkslied āHava Nagilaā und das israelische Volkslied āShalom Chaverimā. Beide geben einem eine ansteckende friedvolle Heiterkeit an die Hand. Richtig zeitgenƶssisch wird es dann mit dem Titelmotiv zum Spielberg-Film āSchindlers Listeā. Der wunderschƶne und zarte Schmelz dieser Elegie gelingt der Klezmer -Truppe sehr innig, sorgt fĆ¼r GƤnsehaut, kommt dem Original, dem von Itzhak Perlman gespielten Violinsolo, ergreifend nahe.
Verbindung mit dem āDuā
Der Tanz des Lebens dreht sich in immer neuen Runden weiter. Ob auf wendigen Samtpfoten, unter aphrodisierender GlĆ¼ckseligkeit, tranceartigen SphƤrenklƤngen, melodischem Liebreiz, prƤgnanter Rhythmik, sich verzehrender Sehnsucht oder brodelnder VitalitƤt. Diese Musik āvon Herzen fĆ¼rs Herzā wendet sich dem GegenĆ¼ber zu, sucht die Verbindung mit dem āDuā. Und das irgendwo zwischen dem Liedtext von āHava Nagilaā und einem Gedicht der deutsch-jĆ¼dischen Else Lasker-SchĆ¼ler. āLasst uns glĆ¼cklich sein. Lasst uns glĆ¼cklich sein. Lasst uns glĆ¼cklich und frƶhlich sein. Erwachet BrĆ¼der, erwachet BrĆ¼der.ā
Mit einem glĆ¼cklichen Herzen fordern die Strophen von āHava Nagilaā auf. Else Lasker-SchĆ¼ler hebt in āEin alter Tibet-Teppichā an – āDeine Seele, die die meine liebet, ist verwirkt mit ihr im Teppichtibet. Strahl in Strahl, verliebte Farben, Sterne die sich himmellang umwarben. Unsere FĆ¼sse ruhen auf der Kostbarkeit. Maschentausendabertausendweit.ā
Das Gedicht erschien im LyrikbƤndchen āMeine Wunderā. Wunder und Lebenselixier ist auch das Konzert in der St Veit Kirche, ein Wunder der Verschwisterung durch die Kraft der Musik, so tanzt man zwischen den KirchenbƤnken, offen und ohne Harm: pures Klezmer-GefĆ¼hl, Lebensfeier satt.